Ardbeg Fermutation

Ardbeg Fermutation
Zum Teilen und Trinken sind sie da 😉

Ardbeg Fermutation, oder wir Fanboys & Girls flippen wieder aus ;-). Selbstverständlich ist das wieder eine Hype-Flasche und es gibt auch dieses Mal wieder eine passende Geschichte. Diese Geschichten interessieren mich normalerweise weniger, aber beim Fermutation hat es mich schon sehr neugierig gemacht:

Im Jahr 2007 gab ein Boiler in der Brennerei den Geist auf und dieser Boiler war nicht so einfach zu reparieren. So hatte man in sechs Washbacks das Whiskybier nach den üblichen 72 Stunden der Fermentation ohne Chance auf Weiterverarbeitung herumstehen. Nach dieser Zeit hatten die Hefebakterien auch nichts mehr zu verdauen und wanderten in die ewigen Jagdgründe ab. In dieser heiklen Situation ließ Dr. Bill Lumsden die Deckel der Washbacks öffnen, um die Bakterien in der Luft die Fermentation fortsetzen zu lassen. Bis der kaputte Boiler wieder die Arbeit aufnehmen konnte, vergingen rund drei Wochen. Eine so lange Fermentationszeit ist sehr ungewöhnlich, riskant und auch nicht besonders wirtschaftlich. Die destillierte Spirituose wurde anschließend in 1st Fill und Refill Bourbonfässer abgefüllt und für rund 13 Jahre gelagert.

Genug zur Story, was erwarte ich mir von diesem „Experiment“? Ich hatte mit eigenwilligen und extremen Germteigaromen (=Hefeteig) gerechnet, ob meine Erwartungen eintrafen wird sich gleich zeigen.

PS: Nicht nur mich erinnert diese Geschichte von Ardbeg an den Unfall bei Glenfiddich, welcher dann zum Snow Phoenix führte. Apropos Snow Phoenix: Ich sollte noch ein Sample davon herumstehen haben 😉

Fakten zum Ardbeg Fermutation

Produzent: Ardbeg, Islay
Abfüller: OA
Alkoholgehalt: 49,4 % ABV
Inhalt: 0,7 Ltr.
Distilled: 2007
Bottled: 07.07.2021
Alter: 13 Jahre
Fass: 1st Fill und Refill Bourbonfässer

Meine Notizen

Farbe: Stroh
Nase: frische Kräuter, Jod, Anis, Limettenzesten, Mango, Teer, Germteig, Salz, Minze, schwarzer Pfeffer, Vanille, Holzrauch, Heu-Silo, Honig, Koriander, Teebaumöl – die Nase ist eine Wucht, so vielschichtig!
Gaumen: Jod, Minze, süßer Rauch, Teer, Zitrone, Malz, Anis, Grapefruit, Vanille, schwarzer Tee, Salzkaramell, Eiche, Chili
Abgang: mittellang – Rauch, Bärendreck, Eiche, Asche, Teer, Kakao, Minze, Zitrone, Kardamom

Meine Bewertung: Ich gebe 90 Punkte für den Ardbeg Fermutation Committee Release. Es ist eine Hype-Flasche, aber eine der Besten der letzten Jahre. Vermutlich wird man diese lange Fermentation nicht wiederholen, aber ich würde es gerne wieder einmal verkosten. Weitere Fakten und Bewertungen zu diesem Single Malt, gibt es natürlich wieder auf www.whiskybase.com.

Rainer Edlinger

Obmann und Mitgründer des Vereins Whisky-Circle Pinzgau. Er veröffentlicht hier Tastingnotes, Videos, Tipps und News zum Thema Whisky und Schottland.

Ein Kommentar:

  1. Pingback:Verkostung: Ardbeg Heavy Vapours » Whisky-Circle Pinzgau

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