Leider gibt es keine positiven Nachrichten im Bezug auf die Wiener Whiskymesse 2017 zu verkünden. Die Veranstalter haben gestern in einem Newsletter über die administrativen Hürden in der Abwicklung dieses Events berichtet:
„Leider sind wir derzeit nicht in der Lage zu garantieren, dass die Veranstaltung stattfinden wird.
Die extremen Rechtsunsicherheiten und Vorschriften, die unter anderem auch durch die Modifizierung und Verschärfung der bestehenden Belegpflicht (Stichwort: Registrierkassen) entstanden sind, lassen eine seriöse Planung nicht zu. Seitens der Finanzämter werden keine Auskünfte erteilt, da diese Einrichtungen offensichtlich selbst keine rechtsverbindlich aussagekräftigen Informationen seitens des Finanzministeriums erhalten haben.Die Konsultation mehrerer Steuerberater kommt auf sehr widersprüchliche Ergebnisse.
Im Extremfall würde es bedeuten, dass wir bei der bisherigen Veranstaltungsform jedem Aussteller eine eigene Registrierkasse zur Verfügung stellen und genauestens einschulen müssen. Allein die Anschaffung von über 40 Registrierkassen mit Manipulationsschutz und digitaler Unterschrift ist absurd, dass dann jeder Aussteller noch in Österreich für die beiden Tage ein Gewerbe anmelden müsste, hat natürlich zur Folge, dass die meisten – insbesondere ausländischen – Firmen an der Messe nicht teilnehmen werden. Der Nachweis, dass die bekannten Grenzen (15.000,– Gesamtumsatz pro Jahr und 7.000,– Barumsatz) nicht überschritten werden, ist – wenn überhaupt gegeben – langwierig und bei genauer Anwendung des Gesetzes von den meisten Ausstellern nicht einzufordern.
Eine Alternative wäre das umständliche und nur mit großem Aufwand durchführbare Jeton-System. Doch auch hier warnen einige Steuerberater. Nach deren Einschätzung wird auch ein Jeton-System (mit Ankauf über eine zentrale Kasse) von der Finanz als „Bargeschäft“ betrachtet, damit wäre die Situation (siehe obiger Absatz) unverändert.
Wir ersuchen daher, den Termin zwar vorzumerken, eine Absage der Messe würden wir natürlich zeitgerecht und im Detail begründet mitteilen. Die Veranstaltung wird von uns nur bei absoluter Rechtssicherheit durchgeführt werden. Schikanen, wie sie in der derzeitigen – allerdings unsicheren – Rechtsauslegung vorgesehen sind, würden zum Verlust einer florierenden und erfolgreichen Veranstaltung führen.“
Diese Rechtsunsicherheiten können nicht im Sinne des Erfinders sein, und wir hoffen auf eine baldige Lösung des Problems. Bei einer Absage des Events würde Österreich die wichtigste Messe für Whiskyfreunde verlieren.